Zugegeben, an Silvester wird es immer ein bisschen laut. Aber sieben Stunden Böllerei eines Knall-Irren ging den Leuten in der Berliner Suhler Straße doch zu weit. Am Ende erstarrten sie vor Schreck: Der Mann hatte ein mörderisches Sprengstofflager im Keller angelegt.
Nachbarn wurden skeptisch
Von 20 bis 3 Uhr soll Christian Sch. (25) auf den Treppen vor dem Plattenbau pausenlos geballert und Raketen gezündet haben. Etliche Böller erregten den Verdacht der Nachbarn: Sie waren viel lauter als das, was man so für erlaubt hält.
Am Vormittag holte ein Hausmeister die Polizei, als er in einem Kellerverschlag 30 Kartons mit Feuerwerk entdeckte. Die Beamten erfuhren, dass der Knall-Irre noch einen zweiten Kellerraum gemietet hat, entdeckten auch hier Feuerwerk. Ein Teil war polnisch und russisch beschriftet, dürfte nicht mit dem vergleichsweise schwachen Schwarzpulver, sondern mit Sprengstoff gefüllt sein.
Den Mietern wurde angst und bange: „Ein Funke hätte genügt, das Haus zu sprengen.“ Die Polizisten wuchteten die explosiven Fundstücke – schätzungsweise eine Tonne – in einen Lkw. Den Besitzer des Feuerwerks konnten sie noch nicht dingfest machen, er tauchte bislang nicht in seiner Wohnung einige Eingänge weiter auf.
Der Hausmeister hatte Christian Sch. (arbeitslos) schon nachts angesprochen, weil er sich über das Dauer-Böllern wunderte. Der Mann habe geantwortet: „Ich habe das ganze Jahr gespart, 6000 Euro ausgegeben.“
(Ri, GL)

Quelle : Hamburger Morgenpost