Text Zürich - Mehr als 1.700 Kilometer wird Aldi-Schinken durch Europa transportiert - dafür erhält der Discounter einen Negativpreis des Vereins „Alpen-Initiative“. Los geht‘s in den Niederlanden (Mästung und Schlachtung), mit dem Kühlwagen nach Italien (Verarbeitung), dann nach Österreich (Hier wird das Fleisch geschnitten und verpackt) und schließlich in die Schweiz (Verkauf). Über 1.700 Kilometer, quer durch Mitteleuropa. Bis der Aldi-Schinken in die Sandwiches der Schweizer Verbraucher findet, hat er eine wahre Odyssee hinter sich.
Für diesen Irrsinn hat der Schweizer Verein „Alpen-Initiative“ Aldi nun mit einem Negativpreis ausgezeichnet: „Preis für besonders absurde Transporte.“ Das berichtet Focus Online.
Neunmal schlechter ist die CO2-Bilanz einer solchen Gemeinschaftsproduktion im Vergleich mit einheimischem Schinken. Aldi entgegnet, die Transportzeiten und Beladung der Transportfahrzeuge seien optimiert. Dauer und Zahl der Transporte würden so gering wie möglich gehalten.
Andere Nominierung fast noch absurder Eine andere Nominierung ist fast noch absurder: „Swiss Air Deluxe“ verkauft reine Schweizer Luft nach Asien - um auf dem 20.000 Kilometer-langen Transportweg die Luft zu verschmutzen. Gründer Markus Klinkmüller verteidigt den Export der Schweizer Luxus-Luft gegenüber der dpa: "Auf dem Transport nach Asien werden Überkapazitäten der Schiffe auf dem Rückweg genutzt."
Mein Kommentar: Der Verein 'Alpen-Initiative' sollte sich mal ein wenig näher mit der globalen Logistik befassen - da sind solche Entfernungen 'Peanuts'. Ich kann solche Aktionen aufgrund des momentanen Klimahypes und die in der Tat angespannte Situation der Fauna und Flora in den Alpen verstehen - sie bringen nur nichts. Mal sehen, wie ALDI darauf reagiert.
Anbei der Link zu einem Beitrag aus dem Jahr 2014 über Transportwege von Lebensmitteln
Im übrigen ist meiner Meinung nach die anhängende 'Erdbeer-Studie' aus 1992 unübertroffen und zeigt eindrucksvoll die Komplexität der Logistik anhand der Transportwege für Joghurt und Schokopudding auf. Insbesondere die Karten am Ende geben auch dem nicht fachkundigen Leser einen Eindruck, was Logistik leisten kann und muss.
hurgler0815
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Die produktbezogene Transportkettenanalyse für Joghurt und Pudding - Böge 1992.pdf
... wenn es nicht angeprangert wird, dann wird garantiert nichts passieren.
Ich find's nicht schlecht wenn das angesprochen und der ein oder andere dadurch sensibilisiert wird.
Schuld sind wir Verbraucher. Ich muss nix kaufen auf dem steht wo es her kommt. Wenn mir das zu weit ist, dann frage ich es nicht nach. Wenn viele es nicht nachfragen ist kein Markt mehr da. Wo keine Nachfrage mehr da ist wird auch niemand mehr ein Angebot präsentieren. Wäre so einfach wenn der mündigen Bürger mal seinen Arsch bewegen würde.
Der Fuhrmann
*********************************** Tun, was du magst, ist Freiheit. Mögen was du tust, ist Glück. Fülle Dein Leben nicht mit Tagen, fülle Deine Tage mit Leben.
Zitat von Der Fuhrmann im Beitrag #2...wenn es nicht angeprangert wird, dann wird garantiert nichts passieren.
Ich find's nicht schlecht wenn das angesprochen und der ein oder andere dadurch sensibilisiert wird.
Schuld sind wir Verbraucher. Ich muss nix kaufen auf dem steht wo es her kommt. Wenn mir das zu weit ist, dann frage ich es nicht nach. Wenn viele es nicht nachfragen ist kein Markt mehr da. Wo keine Nachfrage mehr da ist wird auch niemand mehr ein Angebot präsentieren. Wäre so einfach wenn der mündigen Bürger mal seinen Arsch bewegen würde.
Danke Ralf. Besser kann man es nicht beschreiben. Wir bekommen Ware aus Polen und liefern die nach Polen. Alles krank
Fehler sind was für Anfänger; Könner produzieren Katastrophen
veni, vidi, violini : ich kam, sah und vergeigte es
Mir hat mal ein Dozent vor 20 Jahren vorgherechnet - Butter in DK laden und durch Europa fahren bringt Geld , musst nur wechseln wenn die ranzig ist . - Buuter DK export = Fördergelder - Butter NL importieren = Fördergeld - usw
Immer nur rumfahren und Papiere wechseln und alle sind glücklich
... war doch bei Stahl früher genauso. Die haben doch garnicht abgeladen, bzw. vorne in der Halle abgeladen und hinten wieder was neues geladen und zurück gefahren.
Deswegen meine Meinung: Alle Subventionen und Zuschüsse europaweit streichen. Das bringt klare Märkte. Dann stehen nicht mehr irgendwo Kühe auf den Weiden die zwar keine Milch geben aber Subventionen.
Dann noch ein Auge drauf haben was von außen rein kommt. Fertig. Ein bisschen "Europa first" könnte uns auch nicht schaden.
Der Fuhrmann
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In Bremen oder Hamburg hat es einmal vor Jahren einen Transportunternehmer gegeben, der fuhr den Kaffee aus den Seehäfen Richtung Berlin und brachte die Ladung auch wieder zurück, nur die Papiere abgestempelt. Haben wohl so 10 Züge auf diesem Trip laufen gehabt. 1 Jahr nur fahren ohne jemals zu entladen oder wieder neu zu beladen. So wird Geld verdient und das ganze damals nach RKT abgerechnet.
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